GroĆfĆ¼rstin Maria Wladimirowna von Russland Foto (c) Russisches Kaiserhaus |
ErklƤrung des Oberhaupts des russischen Zarenhauses, Seiner Hoheit der GroĆfĆ¼rstin Maria von Russland, zur Coronavirus-Pandemie
An meine Landsleute:
Die ganze Welt, darunter auch unser Land Russland, steht vor einer enormen Herausforderung. Eine Krankheit breitet sich auf der ganzen Welt aus, fĆ¼r die es noch kein Heilmittel gibt.
In einigen LƤndern hat das Virus bereits Tausende von Menschenleben gefordert. Aber auch in LƤndern, in denen die Lage weniger verzweifelt ist, besteht die Mƶglichkeit einer rasanten Explosion der Fallzahlen. Die wahre Gefahr besteht darin, dass TrƤger des Virus oft keine Symptome zeigen, die Krankheit aber dennoch unwissentlich auf viele andere Menschen Ć¼bertragen kƶnnen, mit denen sie in Kontakt kommen.
Es ist erst ein paar Monate her, dass wir das neue Jahr 2020 gefeiert haben, einander GlĆ¼ck gewĆ¼nscht und PlƤne fĆ¼r die Zukunft geschmiedet haben. Wahrscheinlich hat niemand damit gerechnet, dass sich unser Leben plƶtzlich und radikal Ƥndern wĆ¼rde und dass all unsere PlƤne, Sorgen und Probleme in den Hintergrund treten wĆ¼rden. Ersetzt wĆ¼rden sie durch die globale Aufgabe, vor der jeder von uns steht: uns selbst vor einer Ansteckung mit dem Virus zu schĆ¼tzen und nicht zur Quelle von Leid und Tod fĆ¼r andere zu werden.
Unter diesen UmstƤnden sehe ich es als meine Pflicht an, mich mit einer Bitte und einem Appell an Sie zu wenden.
Ohne Verzweiflung oder Panik und festhaltend an unserem Glauben an gƶttlichen Schutz, an Hoffnung und Optimismus mĆ¼ssen wir mehr Verantwortung Ć¼bernehmen als je zuvor.
Den Anweisungen staatlicher Behƶrden, Ćrzte und anderer Mitarbeiter des ƶffentlichen Gesundheitswesens mĆ¼ssen wir strikt und uneingeschrƤnkt Folge leisten.
Wir mĆ¼ssen allen verschiedenen Medizinern, Apothekern, Strafverfolgungsbehƶrden, dem MilitƤr, den Feuerwehrleuten und anderen Rettungsdiensten, den Geistlichen, Freiwilligen, Laden- und Transportmitarbeitern dankbar sein – allen, die jetzt unter erheblicher Lebensgefahr arbeiten, um die BedĆ¼rfnisse der Ćffentlichkeit zu erfĆ¼llen und unseren Geist zu stƤrken. Wir mĆ¼ssen ihnen auf jede erdenkliche Weise helfen und unsere tiefe WertschƤtzung fĆ¼r ihren Heldenmut und ihre Selbstaufopferung zum Ausdruck bringen. Und wir dĆ¼rfen auf keinen Fall die SĆ¼nde begehen, zu murren oder die Umsetzung der notwendigen MaĆnahmen zur EindƤmmung der Ausbreitung dieser Pandemie auf andere Weise zu behindern.
We can protect ourselves and others from danger by observing the simplest rules: do not leave your homes unless absolutely necessary, wash your hands and disinfect all surfaces, do not touch your face, keep the recommended distance, and limit contacts with others as much as possible.
In observing these small and temporary limitations on our freedom, we may save ourselves and possibly hundreds or even thousands of others.
There surely is no single explanation for why the Lord periodically allows such disasters to occur. But it is very clear that this is a serious life test for each of us. Think what answer we will give to our conscience if, due to our own carelessness, the lives of our parents and relatives, friends, or even strangers we happen upon, are cut short by an illness they contracted from us.
At such times, the words of our Saviour take on special meaning: “For unto whomsoever much is given, of him shall be much required: and to whom men have committed much, of him they will ask the more.” (Luke 12:48). The young and strong should, fully adhering to sanitary guidelines, step in to help the elderly and the weak who are in need of care and attention. The wealthy and those in positions of power must assume even more social responsibilities and prove by their actions that their privileges and positions serve the interests of society at this trying moment.
The people of Russia have endured many trials and tribulations and have each time saved their country through unity. Let us be united now, even if conditions force us to minimize direct contact with each other.
Let us try to turn this unfortunate situation into something good. Popular wisdom tells us: “There is always a silver lining” and “There is always some blessing in misfortune.” We can hope that the current misfortune might weaken the political and economic competition between nations and unite them to work together to save lives, without regard for religious, national and social differences, because the virus does not make such distinctions, but affects everyone. We can ourselves remember our traditional values and rely on them to bolster our resolve. We can appreciate anew our relationships with those near us or far away and the connections that bind all humanity. We can love and care for our spouses, parents and children, whom we can sometimes take for granted in a world filled with cares and bustle. We can do acts of mercy. We can put the needs of others above our own dreams and aspirations. We can learn from our history the necessary lessons for our future.
Ich bereitete mich darauf vor, im Mai mein Heimatland zu besuchen, um den 75. Jahrestag des Sieges im Zweiten Weltkrieg zu feiern. Die ernste Lage in Spanien hat mich jedoch an Madrid gefesselt, wo, wie Sie wissen, die Infektionsrate extrem hoch ist und die Regierung strenge QuarantƤnemaĆnahmen eingefĆ¼hrt hat. Aus diesem Grund werde ich in naher Zukunft nicht auĆerhalb Spaniens reisen kƶnnen. Aber die Person, die mir am nƤchsten steht, meine Hoffnung und StĆ¼tze, mein Sohn und Erbe, GroĆfĆ¼rst Georg von Russland, ist jetzt in Moskau. Es ist schwer und traurig fĆ¼r mich, von ihm getrennt zu sein, aber ich danke Gott, dass er – und durch ihn das Kaiserhaus – unserem Heimatland in dieser schwierigen Zeit helfen kann, nicht nur aus dem Ausland, sondern auch direkt in Russland.
Allen, die in dieser Pandemie Angehƶrige und Freunde verloren haben, spreche ich mein tiefstes und aufrichtigstes Beileid aus. Ich bete fĆ¼r die baldige Genesung aller Erkrankten und fĆ¼r die Erhaltung der Gesundheit aller.
Ihre Hoheit GroĆfĆ¼rstin Maria von Russland
Madrid, 16./29. MƤrz 2020
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